Donnerstag, 29. März 2012

Zur Anhebung der Pendlerpauschale

Die Pendlerpauschale anheben, die Mineralölsteuer senken, den Einfluss des Kartellamts erhöhen - die Politik hat viele Vorschläge parat, wenn es darum geht, die horrenden Benzinpreise zu senken.
 

Aber am Ende wird nur eines helfen: Weniger Sprit verbrauchen.


aus der SZ v. 21.03.12

Spart Sprit! 
Was Kraftstoffe angeht, sind die Grünen schon eine seltsame Partei. Da haben sie 1998 sogar einen Wahlerfolg riskiert, als sie sich per Parteitagsbeschluss für einen Benzinpreis von fünf Mark einsetzten. Und jetzt, wo sie vom einstigen Ziel nur noch umgerechnet 88 Cent entfernt sind, dreschen jetzt alle Parteien auf die Mineralölkonzerne ein.
Weil Benzin und Diesel abermals alte Rekorde einstellen, sind auch die üblichen Reflexe nicht fern: FDP-Politiker verlangen in seltener Eintracht mit der Linkspartei die Anhebung der Pendlerpauschale; die um ihre Wiederwahl buhlende Ministerpräsidentin des Saarlands fordert eine Absenkung der Mineralölsteuer, und die Grünen wollen mehr Macht fürs Kartellamt.

Die Wahrheit ist: Die fünf Mark der Grünen von einst wird der Ölmarkt ganz von selber organisieren.
Der Wettbewerb in einem Markt, der von wenigen, großteils staatlichen Fördergesellschaften beherrscht wird, lässt sich mit dem besten Kartellamt nicht erzwingen, denn dessen Macht hat (Staats-)Grenzen.
Ganz zu schweigen davon, dass ein rasant knapper werdendes Gut, das zugleich auf eine immens stetig steigende Nachfrage stößt, natürlich ebenso ganz zwangsläufig teurer wird.

Und da hilft die höhere Pendlerpauschale nicht, da rettet keinen eine fallende Steuerlast, da verschafft selbst stärkerer Wettbewerb zwischen Tankstellen nur begrenzt Linderung.

Wenn Sprit immer teurer wird, wirkt nur eines: weniger Sprit verbrauchen.
Sieht man sich die Verbrauchswerte der PKW,s an, sind sie nun fast 30 Jahren gleich, ein Benzinmotor brauchte in den 70er und 80er Jahren auch um die 8.5 Liter, der Diesel 6.5 Liter.
Schaut man sich ebensolches heute an hat sich da nicht viel geändert. In den Hochglanz Prospekten der Auto-Konzerne wird viel von SparMotoren geschrieben oder auf Auto-Messen Projekte in jeglicher Art vorgestellt und gezeigt was möglich ist.
Beim Kunden sind solche Modelle jedoch noch nicht angekommen, die Autokonzerne verstehen es immer wieder dem Kunden Modelle zu verkaufen die auf dem Entwicklungsstand von vor 30 oder 40 Jahren beruhen.
An wirklich Sprit sparenden Autos sind diese Konzerne nicht interessiert.

Wer sparen muß, muß auch konsequenterweise Sprit sparen.
Entweder kauft er sich ein verbrauchsärmeres Auto oder er geht mehr zu Fuß bzw. fährt mehr mit dem Rad.
Wer es sich leisten will, kann weiterhin einen Spritfresser fahren. So einfach ist das eigentlich!

Oder - wie ein Tankstellenpächter unlängst sagte: "...einige tanken schimpfend für quasi 5 Euro und fahren dann mit quietschenden Reifen davon..."


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