Donnerstag, 10. Mai 2012

Ausführlich: Steuerliche Förderung von Elektroautos

Also nun doch!

Die Kosten für Batterietechnik sinken derzeit dreimal so schnell, wie die Benzinpreise steigen.
Und auch in Deutschland wurde erkannt, dass am Massenmarkt für Elektroautos künftig kaum ein Weg vorbeiführt.

Geplant ist, dass ab 2013 Elektroautos steuerlich zu begünstigen.
Voraussetzung ist, dass die Privatnutzung nach der 1 %-Regelung besteuert wird oder die Fahrtenbuchmethode angewandt wird.
Ziel der Förderung ist, den regulären Listenpreis um die Kosten des Akkus zu mindern und damit durche eine niedrigere Abschreibung attraktivere Anreize zu schaffen.
Hintergrund: Die private Nutzung eines Betriebs-Pkw durch Überlassung an Arbeitnehmer ist ein geldwerter Vorteil und somit bekanntlich steuerpflichtig.
Leider aber sind Elektrofahrzeuge – aufgrund der hohen Technologiedichte derzeit noch um einiges in der Anschaffung teurer als herkömmliche Kfz. Damit dieser Kaufnachteil im Interesse der Umwelt und der Zukunftsfähigkeit etwas kompensiert wird, greift der Gesetzgeber ausgleichend begünstigend ein.
Wir meinen, dass auch für die beliebten Hybridfahrzeuge und moderne Kleinwagen mit günstiger Klimabilanz weitere fiskalische Abschläge von den Listenpreisen sicherlich erwarten dürfen....
Das Verfassungsgebot der Gleichbehandlung erfordert dies!
Im übrigen werden gegenwärtig weitere Anreize diskutiert. Wie die Mitbenutzung von Busspuren, Erlass der Kfz-Steuer für zehn Jahre oder Sonderrechte auf Parkplätzen.
Negativ für Arbeitnehmer wirke sich wegen des höheren Anschaffungspreises für Elektroautos die derzeitige steuerliche Regelung für privat genutzte Dienstwagen aus. Die „Null-Besteuerung“ von Elektro-Dienstfahrzeugen wäre als ein tatsächlicher Marktanreiz zu betrachten.


Hintergrund:
Von der Tendenz dürfte der Preis für Batteriezellen schon in den kommenden Jahren auf um die 200 Euro pro Kilowattstunde fallen. Damit würden Batteriezellen für den 20-Kilowattstunden-Akku eines Mittelklassefahrzeugs gerade noch mit 4.000 Euro zu Buche schlagen.
Dann ist mit etwa 1,50 bis 2,00 Euro Stromkosten pro 100 km zu rechnen. Ein sparsamer Diesel käme auf etwa vier bis fünf Euro.
Werden die Förderprogramme bis 2020 ausgedehnt, lohnt sich der Kauf eines Elektroautos in den USA und Westeuropa dann schon nach ein bis fünf Jahren, statt - wie bisher - nach neun bis fünfzehn Jahren.
Schon heute fällt der Fahrtkostenvorteil beim Elektroauto massiv deutlich aus.
Wir haben nachgerechnet und die Betriebskosten eines elektrisch betriebenen E-Up von Volkswagen mit einem aktuellen Polo Blue Motion Diesel verglichen.
Für 100 km müssen E-Up-Fahrer demnach mit 2,92 € für Stromkosten rechnen. Angesetzt ist in dieser Rechnung ein Strompreis von 20,3 Cent/kwh sowie dem vom Hersteller angegebenen Verbrauch von 14,4 kwh/100km.
Die Polo-Fahrer kommen bei 4,8l/100km mit 7,01 €/100 km bei einem Dieselpreis von 1,46 €/l deutlich teurer weg.
Der Kostenvorteil des Elektroautos beträgt also fast schon Zweidrittel !!


Technik 2012
Beim Prius+ sorgt ein Lithium-Ionen-Akku mit 4,4 kWh Kapazität für die rein elektrische Rechweite von 25 km. 90 Minuten sind als Ladezeit angesagt.
25 km - gerade genug, um den logistischen Alltagswahnsinn eines Familienhaushalts zu bewältigen. Schule, Freunde, Sportverein oder Musikunterricht – wer Kinder hat, kennt sich aus mit Tourenoptimierung.
Ein Hybridfahrzeug wirkt deshalb so ungewöhnlich, weil sein Antriebsstrang Komponenten aufweist, die im klassischen Verbrenner nicht verbaut sind. Das sind vor allem der Elektromotor und der Generator sowie zur Leistungsverzweigung ein sogenanntes Planetengetriebe. Ungewohnt ist auch die meist oben auf dem Elektromotor sitzende Steuereinheit (Inverter/Konverter). Diese hat die Aufgabe, Spannungen umzuwandeln und Strom wechsel- oder gleichzurichten. Hinzu kommt als wesentliches Bauteil die Speicherbatterie. Im Gegenzug fallen relativ wartungsintensive Komponenten weg: Ein Hybridfahrzeug benötigt kein schweres Normalgetriebe und auch keine Kupplung. Ebenso entfallen Anlasser und Lichtmaschine. Deren Aufgaben übernimmt der Generator.



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